Faktencheck

Gedanken, Meinungen und Fakten zum Thema
"Wird die Energiepolitik Deutschland ruinieren? - Ist die Erderwärmung menschengemacht?"

Die AfD schreibt dazu ihrem Wahlprogramm zur Europawahl:
„Die Energiewende darf nicht auf Kosten anderer Staaten erfolgen. Dabei sollten sich die Mitgliederstaaten an der Verfügbarkeit eigener und gesicherter Rohstoffe orientieren. … Braunkohle ist der einzige kostengünstige und langfristig verfügbare inländische Energieträger von Bedeutung. … Die ‚Erneuerbaren Energien‘ … haben … einen hohen Flächen- und Materialverbrauch. Für die … Entsorgung von hochradioaktiven Brennelementen, des sogenannten Atommülls, gibt es Lösungen. … (Anmerkung: Atom-)Reaktortypen mit flüssigem Brennstoff … erlauben eine integrierte Aufarbeitung, die ein geologisches Endlager gänzlich überflüssig machen könnte.“

Fake-News der AfD?

Welche Rohstoffe hat Deutschland und wie lange reichen diese?

Quellen:
⇒Deutschlandfunk Stand 11.11.2022
⇒BVEG Stand 16.12.2022
⇒wissen.de
⇒photovoltaikforum.com
⇒Umwelt Bundesamt Stand 17.11.2023
⇒gutefrage – Franz1957
⇒klimafakten.de
⇒ardalpha Stand 10.03.2021

Informiere Dich auf den Seiten unserer Quellen und darüber hinaus in weiteren Publikationen Deiner Wahl.

Erdgas:

In deutschen Lagerstätten liegen 14 – 32 Milliarden m3 Erdgas, gefördert werden jährlich ca. 5 Milliarden m3. Deutschland verbraucht im Jahr ca. 90 Milliarden m3, d.h. das in Lagerstätten vorhandene Erdgas reicht für max. 2 – 4 Monate.
Selbst mit den in deutschem Schiefergestein (Fracking) vorhandenen ca. 700 Milliarden m3 reicht das Erdgas max. für ca. 7,5 Jahre bei gleichbleibendem Verbrauch.
Bei einer Umrechnung des Verbrauchs in Braunkohlebedarf benötigen wir davon pro Jahr ca. 180 Millionen Tonnen.
Mit allen Erdgasvorräten können wir ca. 320 TWh Strom erzeugen.

Erdöl:

Es können noch max.  17 – 23 Millionen Tonnen Erdöl gewonnen werden. Gefördert werden jährlich ca. 2 Millionen Tonnen. Deutschland verbraucht im Jahr ca. 95 Millionen Tonnen, d.h. das in Deutschland vorhandene Erdöl reicht für max. 3 Monate.
Bei einer Umrechnung des Verbrauchs in Braunkohlebedarf benötigen wir davon pro Jahr ca. 190 Millionen Tonnen.
Mit allen Erdölvorräten können wir ca. 230 TWh Strom erzeugen.

Steinkohle:

Die Steinkohlevorräte in Deutschland sind trotz eines angeblichen Vorkommens von 83.000 Millionen Tonnen nicht als Energiereserven zu werten. Die Steinkohle in Deutschland liegt in über 1.000 m Tiefe, die Abbaukosten – selbst wenn Sicherheits- und Arbeitsstandards weitgehend außer Acht gelassen werden – sind wirtschaftlich nicht vertretbar.

Uran (Atomstrom):

Es wird geschätzt dass noch ca. 7.000 Tonnen Uran vorhanden sind, die den derzeitigen Strombedarf – wenn sich der Bedarf nicht ändert – für 1,5 Jahre decken könnte. Je einer Tonne Uran sind lediglich 4% U-235 für die Stromerzeugung anzusetzen, dies entspricht ca. 120.000 Tonnen Steinkohle, diese wiederum ca. 240.000 Tonnen Braunkohle.
Mit den gesamten Uranvorräten könnten wir ca. 798 TWh Strom erzeugen.

Braunkohle:

In Deutschland lagern 35.000 Millionen Tonnen Braunkohle. Gefördert werden jährlich ca. 107 Millionen Tonnen. Deutschland verbraucht im Jahr ca. 120 Milionen Tonnen, d.h. die in Deutschland vorhandene Braunkohle würde bei gleichbleibendem Verbrauch (entspricht nicht dem Strom- bzw. Energiebedarf) rechnerisch 290 Jahre reichen.
Mit den gesamten Braunkohlevorräten könnten wir ca. 175.000 TWh Strom erzeugen.

Fazit:

Allein der Strombedarf (ohne Wärmebedarf) in Deutschland beträgt ca. 484 TWh. Der Bedarf für Wärme liegt bei ca. 1.200 TWh. In Summe benötigten wir für ca. 1.684 TWh Energieträger. Mit unseren Vorräten aus Erdgas, Erdöl, Uran und Braunkohle könnten wir 176.348 TWh Strom erzeugen, d.h. die Vorräte würden für ca. 104 Jahre reichen. Wenn die Aussage der AfD „Die Energiewende darf nicht auf Kosten anderer Staaten erfolgen. Dabei sollten sich die Mitgliederstaaten an der Verfügbarkeit eigener und gesicherter Rohstoffe orientieren“ Bestand hat, dann verhalten sich alle Länder so und …. danach ist ohne die alternativen Energieträger, wie Wind und Sonne, für uns Schicht im Schacht für alle Zeit.

Die installierten und genutzten erneuerbaren Energieträger decken bereits ca. 466 TWh unseres Gesamtbedarfes, werden weiter ausgebaut und stehen uns (wenn auch technisch erneuert) auch nach mehr als 104 Jahren uneingeschränkt, größtenteils Sonne, Wind, Erdwärme und Umweltwärme zur Verfügung.

Fakt #1: Klimaforschung und Michael Manns Hockeyschläger-Diagramm (Quelle: ⇒ardalpha.de)

Einer der ersten Wissenschaftler, die den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre untersucht haben, war der Klimatologe Michael Mann. 1999 veröffentlichte er seine Ergebnisse in der als „Hockeyschläger-Diagramm“ bekannt gewordenen Kurve. Für Wissenschaftler gelten die Forschungen Manns mittlerweile als achtenswerter Beleg für die menschengemachte Erderwärmung. 

Quelle: Wikipedia - Link im Bild

Fakt #2: CO2 stammt aus fossilen Brennstoffen – der Beweis (Quelle: ⇒ardalpha.de)

Aber warum ist für den Anstieg der CO2-Konzentration überhaupt der Mensch verantwortlich? Ganz einfach, sagt zum Beispiel der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch.
Das Kohlendioxid, das beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle entsteht, ist tatsächlich als solches zu erkennen. Bei seinen Kohlenstoffatomen fehlt nämlich etwas: das Isotop Kohlenstoff-14, kurz C14. Diese Isotope zerfallen nämlich im Laufe der Zeit, sie sind radioaktiv und irgendwann nicht mehr da. Der Kohlenstoff aus fossilen Brennstoffen ist nun mehrere Millionen Jahre alt und enthält deshalb keine C-14-Atome mehr. Dadurch kann der momentane Anstieg der CO2-Konzentration eindeutig dem Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas zugeordnet werden. Also: dem Menschen. Den Suess-Effekt nennt man das.

„Der Suess-Effekt ist ein ganz eindeutiger Beweis dafür, dass die ganze Erhöhung an Kohlenstoff in der Atmosphäre seit der Industrialisierung von 280 ppm auf die heutigen 416 – dass das alles anthropogen ist, also menschengemacht.“

Harald Lesch, Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist

Fakt #3: Zwar sind die menschengemachten CO2-Emissionen relativ klein, aber sie bringen den natürlichen Kohlenstoffkreislauf durcheinander (Quelle: ⇒www.klimafakten.de)

Vor Beginn der industriellen Revolution, also bevor der Mensch mit der Verbrennung großer Mengen fossiler Energieträger begann, war der Kohlendioxid-Gehalt in der Luft für Tausende von Jahren ziemlich stabil. Diese Stabilität beruht auf einem Gleichgewicht von Prozessen, die einerseits Kohlendioxid aus den Ozeanen und von der Landoberfläche freisetzen, und andererseits Prozessen, die atmosphärisches Kohlendioxid aufnehmen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre kann auf natürliche Weise steigen oder sinken, wenn diese Prozesse durch externe Einflüsse verändert werden (z.B. durch einen Temperaturanstieg) oder wenn zusätzliche Kohlendioxid-Quellen (oder -Speicher) auftreten.

Das von der Natur freigesetzte Kohlendioxid (aus Ozeanen, Böden oder Vegetation an Land) ist in einem Gleichgewicht mit der natürlichen Absorption (wiederum durch Ozeane, Böden und die Vegetation). Die Emissionen durch Aktivitäten des Menschen sind eine zusätzliche Quelle und stören diese Balance. Die Natur nimmt zwar einen Teil der menschverursachten Emissionen auf, doch etwa die Hälfte bleibt in der Erdatmosphäre und führt zu einem Nettozuwachs des CO2-Gehalts. Mit anderen Worten: Die menschverursachten Emissionen sind verantwortlich für die Veränderung der CO2-Konzentration.

bildlicher Vergleich:
Bei einer Badewanne (= unsere Atmosphäre) strömt durch einen geöffneten Wasserzulauf (Hahn = natürlich freigesetztes CO2) so viel Wasser in die Badewanne wie durch einen Ablauf (Stöpsel ist gezogen = natürliche Absorption / CO2-Abbau) abfließen kann. Fazit der Wasserstand (CO2-Gehalt in der Atmosphäre) in der Badewanne (unsere Atmosphäre) ändert sich nicht.
Wenn nun durch ein kleines bisschen mehr aufdrehen des Wasserhahns (Beginn der Industrialisierung nach dem Jahr 1900) mehr Wasser in die Badewanne fließt steigt der Wasserstand in der Badewanne geringfügig, aber stetig an. Wenn der Wasserhahn nicht wieder auf den ursprünglichen Stand zurückgedreht wird, wird die Badewanne zwangsläufig überlaufen.

Sicherlich findest Du noch weitere Argumente, recherchiere selbst zum Thema in Deiner Tageszeitung, im Internet, diskutiere mit anderen … 

weitere Quellen, Nachweise und / oder Dokumente:

externer Link zu weiteren Informationen zum Thema: ⇒Max-Plank-Institut (Autor: Robert Zimmermann)